Schulkrankenschwestern in Finsterwalde können weitermachen
Modellprojekt um ein Jahr verlängert Mindestens bis Ende 2021 sind die beiden Schulgesundheitsfachkräfte in Finsterwalde und in Rückersdorf weiterhin für die Kinder da. Ende Dezember vergangenen Jahres stimmte der Brandenburger Landtag dem Landeshaushalt und damit der weiteren Finanzierung des wichtigen und zukunftsweisenden Modellprojektes um ein Jahr zu. Anne Johnke wird auch in den kommenden Monaten an der Grundschule Nehesdorf und Deborah Lebedies an den Grundschulen Stadtmitte, Nord und in Rückersdorf bei Unfällen und Erkrankungen zur Stelle sein, die Lehrerschaft bei der Vermittlung von Gesundheits-Informationen unterstützen und gesundheitsbezogene Projekte in den Schulklassen durchführen. „Es ist mein Traumberuf. Ich hoffe, dass ich ihn noch lange ausführen kann. Die Kinder geben einem so viel zurück“, sagte „Schwester Debby“ dazu.
„Wir freuen uns sehr, dass die nochmalige Verlängerung trotz der angespannten Pandemie-Lage gelungen ist,“ sagte die Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V., Angela Schweers. Eine Verstetigung zum Jahreswechsel war leider noch nicht möglich.
Der AWO Bezirksverband ist Projektträger des Modellprojektes „Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen im Land Brandenburg“. Projektpartner sind das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, die AOK Nordost und die Unfallkasse Brandenburg.
Schulgesundheitsfachkräfte sind vor allem bei Verletzungen oder Erkrankungen der Kinder und Jugendlichen in der Schule schnell zur Stelle. Sie beraten in Gesundheitsfragen von der richtigen Ernährung bis zu ausreichender Bewegung, unterstützen die Kinder- und Jugendgesundheitsdienste (KJGD) der Kommunen und betreuen chronisch kranke Kinder in den Schulen. Sie sind Ansprechpartner und Vertrauensperson und haben ein inner- und außerschulisches Netzwerk zu Kooperationspartnern im Gesundheits- und Bildungsbereich aufgebaut. Besondere Beachtung finden bei der Arbeit der Schulgesundheitsfachkräfte Kinder aus Familien, die auf Grund ihrer finanziellen Lage Schwierigkeiten haben. Aktuell sind 18 Schulgesundheitsfachkräfte an 27 Modellschulen in neun Regionen im Land Brandenburg im Einsatz.
Der AWO Bezirksverband fordert seit mehr als zehn Jahren den bundesweiten Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften an allen öffentlichen Schulen, um damit die Chancengleichheit der Kinder und Jugendlichen zu verbessern.
In den kommenden zwölf Monaten müssen nun die Weichen für eine Verstetigung gestellt werden. Wichtigstes Ziel ist es laut Projektleiterin Gudrun Braksch, den Einsatz der aktuell beschäftigten Schulkrankenschwestern dauerhaft zu sichern. „Außerdem muss geklärt werden, wo die Fachaufsicht erfolgen soll und ob die Weiterbildung von examinierten Gesundheits- und Kinder-/Krankenpflegekräften zu Schulgesundheitsfachkräften im Gesetz über die Weiterbildung des Landes Brandenburg aufgenommen werden kann“, sagte Frau Braksch.
Zunächst werden aber die umfassenden Evaluationen aus der zum Jahreswechsel abgelaufenen Projektphase ausgewertet. Dazu ist eine Fachveranstaltung im ersten Halbjahr 2021 in Potsdam geplant. Die ersten vielversprechenden Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung wurden bereits im Dezember 2020 auf der Projekthomepage veröffentlicht
Internet: www.schulgesundheitsfachkraft.de
Verfasserin:
Frau Langer, Schulleiterin