Was, wenn ein Sinn fehlt?
Im Alltag wissen wir es oft nicht mehr zu schätzen, rundum gesund zu sein, seine „fünf Sinne beieinander zu haben“ und nur selten trägt man sich mit dem Gedanken, dass das Leben von einer auf die andere Sekunde ein anderes sein kann. Wie ist es dann, mit einer „Behinderung“ zu leben?
In dem Projekt „Toleranz durch Dialog“, einer Gemeinschaftsproduktion zwischen Landkreis, Sanitätshaus Kröger, dem Verein „Generationen gehen gemeinsam“, Grundschule und Schulamt wird Schülern alltagsnah beigebracht, was es heißt, im Rollstuhl zu sitzen oder blind zu sein. Durchgeführt wird das Projekt seit mehreren Jahren immer in Klasse 5 und in der ersten Dezemberwoche war es wieder so weit. In der Sporthalle erklärten Frau Engelmann und Herr Schulze, was passiert ist, und wie sie heute ihr Leben im Rollstuhl meistern. Dass der Umgang mit so einem Rollstuhl oft schwieriger ist, als es aussieht und die kleinste Kante zur unüberwindbaren Hürde werden kann, das durften die Schüler dann selbst ausprobieren. Bei allem Spaß dabei, verfehlte es die Wirkung nicht. Gespannt lauschten die Kinder auch, als Frau Paul und Herr Engelmann, mit ihrem Führhund Wanja, erklärten, wie man den Alltag bewältigt, wenn man ihn nicht sieht. Kleine Tricks und viele Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte erregten das Interesse und natürlich durften die Kinder auch viel selbst probieren. Der Projekttag machte seinem Namen wieder alle Ehre, schnell kam man miteinander in einen Dialog und so soll es sein. Toleranz kann man nur haben oder üben, wenn man den anderen kennt, mit ihm redet und sich in seine Situation hinein versetzen kann.
Verfasser:
Herr Pötzsch, Lehrer